Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
lieber Stephan,
die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt folgenden Antrag zur Beratung im zuständigen
Fachausschuss und im Rat der Gemeinde Stuhr.
Verbesserung der Schul-Verpflegung durch die Förderung regionaler, saisonaler und
ökologischer Produkte
Langfristig soll die Verpflegung in den Schulen der Gemeinde Stuhr nachhaltig, gesund und regional gestaltet werden. Dies fördert nicht nur die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen und erhöht die Akzeptanz des Angebots, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei und unterstützt die regionale Wirtschaft.
Daher bitten wir um die Prüfung der:
- Verbesserung der Verpflegung in Schulmensen
Das derzeitige „Cook & Chill“-Verfahren in den Schulkantinen soll durch eine schrittweise Einführung von frischen, vor Ort zubereiteten Mahlzeiten verbessert werden. Ziel ist es, den Anteil an frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln deutlich zu erhöhen und die Qualität des Essens insgesamt zu steigern. - Umstellung auf regionale, saisonale und biologische Produkte
Die Verpflegung in allen Schulkantinen soll zukünftig auf regional erzeugte, saisonale Produkte sowie auf Lebensmittel aus zertifiziertem Bio-Anbau umgestellt werden. Dies soll stufenweise erfolgen, um eine nachhaltige Umsetzung zu gewährleisten. - Förderung hauswirtschaftlicher Fähigkeiten und Ernährungsbildung
Im Rahmen des Ganztagsangebots sollen Programme und Workshops entwickelt werden, die Schülerinnen und Schülern hauswirtschaftliche Fähigkeiten vermitteln. Dazu gehört der Einblick in die Produktion und Zubereitung gesunder Lebensmittel, verbunden mit Besuchen auf regionalen Bauernhöfen und dem direkten Kontakt mit der Landwirtschaft. - Förderung der regionalen Landwirtschaft
Durch die verstärkte Verwendung regionaler Produkte soll eine verlässliche und konstante Nachfrage nach lokalen Lebensmitteln geschaffen werden. Dies stärkt nicht nur die regionale Landwirtschaft und den Ökolandbau, sondern fördert auch die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit der heimischen Produktion und schafft eine höhere Wertschätzung für regionale und nachhaltige Ernährung. - Prüfung der Teilnahme an Förderprogrammen wie „BIObegeistert“ der
Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen
Die Gemeinde wird beauftragt, zu prüfen, inwiefern eine Teilnahme an
Förderprogrammen wie „BIObegeistert“ möglich ist, um finanzielle Unterstützung für
die Umstellung auf Bio-Produkte zu erhalten. (https://dgevesch-ni.de/foerderung-fuer-
schulen-kitas-und-hochschulen-biobegeistert/)
In den vergangenen Jahren haben die Erfahrungen mit den Cateringanbietern im Bereich
der Schulverpflegung leider gezeigt, dass die Qualität und Attraktivität des Essens häufig
unzureichend waren. Dies führte dazu, dass das Verpflegungsangebot von vielen
Schülerinnen und Schülern nur in geringem Maße genutzt wurde. Mangelnde Frische,
geringer regionaler Bezug und die standardisierte Zubereitung im „Cook & Chill“-Verfahren
haben dazu beigetragen, dass die Akzeptanz der angebotenen Speisen stark gesunken ist.
Ein gemeinsames Mittagessen ist jedoch nicht nur fester Bestandteil des Ganztagsangebots,
sondern auch eine wichtige Komponente der Ernährungsbildung. Kinder und Jugendliche
sollen lernen, bewusst zu essen und sich mit gesunder Ernährung auseinanderzusetzen.
Eine gesunde Ernährung trägt zur bestmöglichen Entwicklung der Kinder bei. Sie stärkt
sowohl die körperliche als auch geistige Leistungsfähigkeit und trägt zur Förderung von
sozialer Interaktion und Esskultur bei.
Durch die Umstellung auf regionale und biologische Produkte wird nicht nur die Qualität
der Verpflegung verbessert, sondern auch die heimische Landwirtschaft gestärkt. Eine enge
Verzahnung von Schule und Landwirtschaft führt zu einer höheren Wertschätzung für
Lebensmittel und schafft langfristig Planungssicherheit für landwirtschaftliche Betriebe.
Die Teilnahme an Programmen wie „BIObegeistert“ bietet zudem die Chance, finanzielle
Mittel für die Umstellung zu erhalten und so den Prozess zu beschleunigen.