Unser Programm wächst und lebt wie unsere Partei. Die Ideen und Ziele, die wir für dieses Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 12.09.2021 formuliert haben, sind der Startpunkt für ein grüneres Stuhr in den nächsten fünf Jahren.
Wir wissen alle nicht, wie die nächsten Jahre sein werden. Wir ahnen aber, was passieren kann, wenn wir nicht wachsam und entschlossen für eine nachhaltige und sozialgerechte Entwicklung unserer Gesellschaft und Umwelt einstehen. Ihr seid alle herzlich eingeladen uns auf diesem Weg zu begleiten und an der Gestaltung unserer lebenswerten und gesunden Gemeinde Stuhr mit zu wirken.
Wir zählen auf Euch!
Bildung und Familie
Wir unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dafür nehmen wir die Betreuungszeiten und die Qualität der kommunalen Kindertageseinrichtungen in den Blick. Gesunde Mahlzeiten, zukunftsweisende technische Ausstattung sind uns besonders wichtig. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichenan Entscheidungsprozessen werden wir fördern.
Wir wollen:
- Die Betreuungszeiten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern.
Die Angebote der Betreuungszeiten möchten wir mit Blick auf die Kinder und die Situation der Familien positiv verändern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Dazu werden wir Ideen und Vorschläge einbringen, die die Kinderbetreuung und die Lebensrealitäten der Eltern zusammenbringen.
- Eine qualitativ hochwertige Betreuung für unsere Kleinsten.
Eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung sind von unschätzbarem Wert. Wir wollen nicht, dass aufgrund nicht besetzter Stellen und der hohen Belastung der ErzieherInnen die wichtige und wertvolle Arbeit mit unseren Kleinsten negativ beeinflusst wird. Wir setzen uns dafür ein, dass dieser Beruf attraktiver wird, damit in unserer Gemeinde auch weiterhin gut ausgebildete ErzieherInnen einen guten, fair bezahlten Arbeitsplatz erhalten und gerne in Stuhr arbeiten.
- Eine umfangreiche technische Ausstattung und Unterstützung der Bildungseinrichtungen.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Stuhrer Bildungseinrichtungen über alle notwendigen technischen Voraussetzungen verfügen, um modern und zielgerichtet den Bildungsauftrag erfüllen zu können.
- Gerichte aus regionalem und ökologischem Anbau in den Schulmensen.
Wir wollen gesundes Essen aus der Region. Alle Kantinen, Schulspeisungen usw. in Verantwortung der Gemeinde sollten mit regionalen Lebensmitteln vorrangig aus der ökologischen Landwirtschaft versorgt werden. Das spart CO2 und stärkt die regionale Landwirtschaft.
- Mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche: Du entscheidest mit!
Wir wollen Programme ins Leben rufen, bei denen Kinder und Jugendliche mitreden und mitgestalten können. Es muss mehr Möglichkeiten für die jüngere Generation geben, an der Gestaltung ihrer lokalen Lebenswelt beteiligt zu werden. Wir möchten, dass Vorschläge und Ideen von Kindern und Jugendlichen im Stuhrer Gemeinderat besprochen werden.
- Soziale Einrichtungen, lebensbegleitendes Lernen und Begegnungsorte stärken.
Stuhr ist bunt und vielfältig. Orte und Projekte, in denen Begegnungen stattfinden, sind wichtig für die Kontaktaufnahme und den Austausch untereinander. Lebensbegleitendes Lernen fördern wir in Stuhr durch ein breites Spektrum an öffentlichen Weiterbildungseinrichtungen. Wir wollen, dass Stuhr eine lebenswerte und lebendige Gemeinde bleibt und es zahlreiche attraktive Treffpunkte gibt, an denen Begegnungen möglich sind.
Mobilität und Verkehr
Wir unterstützen die Verkehrswende und wollen hierfür nachhaltige und sozialverträgliche Bedingungen schaffen. Eine Stärkung von Alternativen zum motorisierten Individualverkehr, ohne die persönliche Mobilität zu gefährden, steht dabei im Zentrum unseres Programms.
Wir wollen:
- Ein Ineinandergreifen aller Mobilitätsformen bei der Anbindung der Linie 8 für bessere individuelle Mobilität.
Durch die Anbindung der Linie 8 sollen in Stuhr verschiedene Mobilitätsformen nahtlos ineinandergreifen und individuelle Mobilität für alle ermöglichen. Für FußgängerInnen, Radfahrende und Menschen mit Behinderung soll eine sichere und barrierefreie Infrastruktur gewährleistet werden. Ein attraktiver, für alle erschwinglicher und verlässlicher ÖPNV bildet das Rückgrat für unsere Gemeinde.
- Günstigen ÖPNV – Einwohnerticket “MIA für Stuhr”
Wir setzen uns für kostengünstige Fahrpreise und eine unentgeltliche Benutzung des ÖPNV für Kinder und Jugendliche ein. Die Einführung des Einwohnertickets “MIA für Stuhr” möchten wir voranbringen.
- Mehr Abstelleinrichtungen für Fahrräder an Haltestellen
Neben einem flächendeckenden ÖPNV-Netz und guter Taktung sind Wartesituationen an Haltestellen ein wichtiger Baustein, um die Attraktivität des ÖPNV zu steigern. Wir planen großzügige und in ausreichender Zahl vorhandene Abstelleinrichtungen für Fahrräder sowie sichere Wartesituationen für Fahrgäste einzurichten.
- Car-Sharing für Stuhr
Für unsere Gemeinde sehen wir eine Nachfrage beim Car-Sharing. Wir wollen Car-Sharing in Stuhr initiieren und Stationen in den einzelnen Ortsteilen schaffen.
- Mehr Ladesäulen für Elektroautos
Der Anteil von Elektroautos wird sich in Zukunft erhöhen. Hierfür braucht es eine geeignete Ladeinfrastruktur. Durch die Suche und Benennung potentiell geeigneter Standorte für Ladesäulen werden aus Ideen konkrete Vorhaben. Hierbei wollen wir vorangehen.
- Eine Entschleunigung im Straßenverkehr und Entzerrung von Fuß- und Radverkehr. Straßen für Radverkehr nutzbar machen.
Die Radwege in den Ortsdurchfahrten sollten in Stuhr, Brinkum und Varrel auf die Fahrbahn geleitet werden.
Die Geschwindigkeit des Autoverkehrs muss zu Gunsten der Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs reduziert werden. Hiermit wird auch die Belästigung mit Lärm und Abgasen verringert.
- Fuß- und Radwege barrierefrei ausbauen und sanieren.
Barrieren auf Fuß- und Radwegen müssen identifiziert und beseitigt werden, damit sich alle uneingeschränkt und sicher fortbewegen können.
- Radwege auch mit Fokus auf Pendlerverkehr ausbauen.
Ein attraktives und sicheres Radverkehrsnetz in Stuhr und umzu ist eine Voraussetzung für eine verstärkte Nutzung des Fahrrads als Alternative zum Auto. Wir setzen uns ein für den Ausbau von stärker frequentierten breiten und ebenen Pendler-Radwegen rund um Stuhr, um damit das Fahrrad als Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit attraktiver zu machen.
- Neue Umgehungsstraßen und die 2-plus-1-Planungen für die Bundesstraße 51 lehnen wir ab.
Erfahrungsgemäß entlastet der Bau neuer Straßen oder der Ausbau vorhandener Strecken die Verkehrssituationen nicht, da sich das Verkehrsaufkommen erhöht und die gewonnenen Vorteile damit wieder zunichte gemacht werden. Der Bau neuer Umgehungsstraßen sowie die 2-plus-1-Planungen zum Ausbau des Streckenabschnittes der B 51 zwischen Fahrenhorst und Bassum lehnen wir ab. Neben der Zerstörung der Landschaft und durch Abholzung alter und gesunder Bäume sowie der Versiegelung des Bodens würden bei der aktuellen Planung für ein paar Minuten Zeitersparnis Millionen Euro ausgegeben. Dieses Geld kann an anderer Stelle sinnvoller investiert werden.
Klima und Umwelt
Wir stellen uns gegen die Klimakrise mit Maßnahmen vor Ort. Fossile Brennstoffe müssen, wo möglich, raus aus öffentlichen Gebäuden. Wir wollen die Beratung von Bürgern zur Reduktion von CO2-Emissionen, darüber hinaus Flächenversiegelung vermeiden und die ökologische Vielfalt bewahren. Denn gegen die Klimakrise gibt es keinen Impfstoff!
Wir wollen:
- Energieeffizientes Bauen fördern und auf fossile Wärmeerzeugung verzichten.
Wir setzen uns dafür ein, dass bei zukünftigen Modernisierungen und Neubauvorhaben der öffentlichen Hand auf die Wärmeerzeugung durch fossile Brennstoffe verzichtet wird. Wir fordern die energetische Sanierung der gemeindeeigenen Immobilien und ein umfassendes Energiemanagement für alle öffentlichen Gebäude.
- Unser Förderprogramm für Wallboxen, Batteriespeicher und Lastenräder fortsetzen.
Auch in den nächsten Jahren soll das von uns initiierte Förderprogramm für Wallboxen, Batteriespeicher und Lastenräder fortgesetzt und weiterentwickelt werden. Außerdem wollen wir auf öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen installieren lassen.
- Energieeffizienz privater Haushalte und Unternehmen durch Beratung fördern.
Wir wollen, dass Beratungsangebote für private Haushalte und Unternehmen in Stuhr zu den Themen Energieeffizienz und Solar eingerichtet und ausgebaut werden.
- Ein aktives Gewerbeflächenmanagement, um Flächenverbrauch zu senken.
Wir wollen ein aktives Flächenmanagement für Gewerbeflächen in Stuhr erreichen. Damit soll ein unnötiger Flächenverbrauch durch immer neue Ausweisung verhindert und Bodenversiegelung minimiert werden. Wir setzen auf Revitalisierung vorhandener Gewerbeflächen.
- GAR-Erweiterung bei Fahrenhorst lehnen wir ab.
Die Erweiterung des GAR-Recyclingparks an der Grenze zu Fahrenhorst lehnen wir ab. Der Recyclingpark grenzt direkt an das Landschaftsschutzgebiet Fahrenhorster Wald. Die Vermüllung des umliegenden Gebietes, die Brandgefahr in trockenen Sommern und die gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf BürgerInnen sind die Gründe, warum wir einen solchen Betrieb an dieser Stelle ablehnen.
- Stuhr naturnah gestalten. Artenvielfalt statt Schotter!
Wir wollen die Vernetzung von Biotopen voranbringen sowie den Erhalt und die Pflanzung von Bäumen fördern. Die Pflege der Babywälder als Stuhrer-Institution unterstützen wir weiterhin. Darüber hinaus wollen wir Programme initiieren, um mehr Obstbäume in private Gärten zu bringen sowie Gründächer finanziell unterstützen. Die Förderung naturnaher Gartengestaltung in Stuhr wie z.B. „offener Garten“ oder einen Wettbewerb “klimafreundlicher Garten” wollen wir anregen. Durch diese Maßnahmen wollen wir das Insektenvorkommen stärken und die Artenvielfalt fördern.
Leben und Arbeiten
„Quartiere der kurzen Wege“ sind das Leitbild, an dem wir uns orientieren. Eine gute und sichere Erreichbarkeit ist essenziell.
Wir wollen:
- Den Bau eines energieeffizienten Schwimmbades.
Wir setzen uns für den Bau eines modernen und klimaschonenden Schwimmbades ein. Schulschwimmen und Badespaß muss endlich auch in Stuhr ganzjährig möglich sein.
- Attraktive Ortskerne mit Gastronomie, Einzelhandel und Gesundheitsvorsorge
Wichtig für Stuhr ist eine Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sowie eine flächendeckende digitale Infrastruktur.
Wir wünschen uns für Stuhr einen Ausbau eines nachhaltigen und vernetzen Einzelhandels (z.B. Bio-Supermarkt/Unverpackt-Laden) und setzen uns für den Ausbau sozialer Einrichtungen, Gastronomie, Praxen und ergänzenden Gesundheitsdienstleistern ein.
- Einen ausreichenden Bestand an günstigen und barrierefreien Wohnungen.
Ein ausreichender Bestand an barrierefreien und rollstuhlgerechten Wohnungen und Möglichkeiten für ältere Menschen, ein aktives Leben zu führen, sind für uns entscheidend.
- Eine Nachverdichtung mit Augenmaß in den Ortskernen.
Stuhr braucht nachhaltiges und flächensparendes Bauen, eine gute Baukultur und eine behutsame Nachverdichtung. Der Bau von Mehrfamilienhäusern mit kleinen Wohnungen in den Ortskernen schafft Raum für Jung und Alt.
- Die Ansiedlung von ökologisch orientierten Unternehmen.
Wir setzen uns dafür ein, dass sich innovative und nachhaltig produzierende Unternehmen in unserer Gemeinde ansiedeln können. Mit einem modernen Gewerbeflächenmanagement wollen wir Stuhr als Gewerbestandort mit dem Image nachhaltigen Wirtschaftens stärken.